Wenn es in knirscht Familien
200 Fälle pro Jahr – die Erziehungs- und Familienberatungsstelle Lübbenau hilft, wenn es kracht. Ziel ist die Entlastung der Kinder. Sie leiden am meisten unter streitenden Eltern, sagt Leiterin Petra Boschan. Die Sozialpädagogin hat die EFB vor 25 Jahren mit aufgebaut. Seitdem hat die Zahl der Beratungen erheblich zugenommen.
Von Anfang an gut angenommen: 1995 war die Erziehungs- und Familienberatungsstelle (EFB) Lübbenau eine der ersten Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Problemen. Erst mit der zunehmenden Entwicklung therapeutischer Angebote in Lübbenau und der Region, konnten sich die Beraterinnen auf ihre Hauptzielgruppe konzentrieren: Familien. Heute, 25 Jahre später, unterstützt die diakonische Einrichtung rund 200 Kinder, Eltern und Familien pro Jahr – zur einen Hälfte in Erziehungsfragen, zur anderen in Trennungs- und Scheidungssituationen.
„Wenn Eltern streiten, leiden die Kinder immer“
„Unser oberstes Ziel ist der Schutz der Kinder“, sagt Petra Boschan, Leiterin der EFB Lübbenau. „Wenn Eltern streiten, leiden die Kinder immer. Sie versuchen zu vermitteln, werden beeinflusst oder geraten in Loyalitätskonflikte und im schlimmsten Fall werden sie krank.“
Bei getrennten Eltern, die hoch strittig sind, geht es vor allem um die Verbesserung der Elternbeziehung, um die Kinder zu entlasten. Oft wird eine Elternvereinbarung zum Umgangsrecht und zum Aufenthalt der Kinder erarbeitet. Solche Eltern kommen häufig über das Jugendamt oder aufgrund einer gerichtlichen Vereinbarung, viele sind zusätzlich psychisch belastet, sagt die Sozialpädagogin. „Schwierig wird es, wenn Probleme hinzukommen oder Eltern an Depressionen, Ängsten oder Suchterkrankungen leiden. Gibt es dann noch einen Rechtsstreit, wird’s heftig.“
„Der Glaube ‚das muss ich alleine hinkriegen‘ sitzt tief“
Damals wie heute kämpft das Team der EFB Lübbenau gegen hartnäckige Tabus und ermutigt Eltern, sich früh Unterstützung zu holen: „Manche schämen sich. Der Glaube ‚das muss ich alleine hinkriegen‘ sitzt tief. Andere scheuen sich, weil sie denken: „Ich muss da so viel erzählen“. So ist es nicht. Grundsätzlich arbeiten wir anliegenzentriert. Die Ratsuchenden entscheiden, was sie bearbeiten wollen und was nicht“, so die Sozialpädagogin.
Unterstützung bietet die EFB Lübbenau nicht nur in Konflikten, sondern auch bei der Verbesserung der Paarbeziehung oder bei Fragen zur Entwicklung des Kindes wie Grenzsetzung, Schulproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Über die Einrichtung
Die Evangelische Erziehungs- und Familienberatungsstelle Lübbenau ist eine Einrichtung im Diakonischen Werk Lübben, Tochtergesellschaft des Diakoniewerk Simeon. Handlungsgrundlage der EFB Lübbenau ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz. Die Beratungsstelle wird durch das Jugendamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz gefördert. Die Hälfte der Fälle bezieht sich auf Trennung und Scheidung, die andere auf Erziehungsfragen. Ein kleiner Teil Lebensberatung wird für Menschen ohne Kinder ermöglicht. Neben Beratung und Therapie bietet die EFB Kinder- und Elterngruppen an. Das Team besteht aus Mitarbeiterinnen der Fachrichtungen Psychologie, Pädagogik und Sozialarbeit mit den Schwerpunkten Systemische Therapie, Paartherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Erziehungsberatung sowie Ehe-Familien- und Lebensberatung.
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Theresa Albig, Pressestelle Diakoniewerk Simeon
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